In deinem Team oder Unternehmen gab es einen Trauerfall und du bist dir unsicher, wie du dich verhalten sollst? Oder suchst du vielleicht nach Möglichkeiten, wie du eine trauernde Person an ihrem Arbeitsplatz unterstützen kannst? In jedem Fall, so individuell er auch sein mag, sind ein achtsamer Umgang sowie eine positive Kommunikation entscheidend für Trauernde, um sie in ihrer Trauer gut zu begleiten und Folgeerkrankungen, wie beispielsweise eine Depression, zu verhindern.
Um eine solche achtsame und positive Umgebung schaffen zu können, ist das gesamte Team – von den einzelnen Teammitgliedern bis hin zur Führungskraft – gefragt. Die in diesem Beitrag vorgestellten Handlungsempfehlungen des Bundesverbandes für verwaiste Eltern in Deutschland (VEID e.V.), die im Acronym BEILEID von Franziska Offermann enthalten sind, fassen eine Reihe von Maßnahmen und Haltungen zusammen, die Teams bei der Unterstützung Trauernder am Arbeitsplatz helfen können.
In jeder Phase der Trauer ist es wichtig, dass trauernde Mitarbeitende einbezogen werden, anstatt in Isolation zu geraten. Auch wenn es dir selbst vielleicht aufdringlich erscheinen mag, solltest du dich trotzdem regelmäßig nach dem Befinden und den Bedürfnissen der Person erkundigen und Vorschläge machen, die sie einbeziehen. Es bietet sich zudem an, ein der trauernden Person nahestehendes Teammitglied in den folgenden Maßnahmen mit einzubeziehen, um die trauernde Person zu unterstützen und zu entlasten. Einige Möglichkeiten könnten sein, ...
Es wird mit Sicherheit vorkommen, dass die trauernde Person viele Einladungen ablehnt. Rufe dir hier immer wieder ins Gedächtnis, dass die Person in dem Augenblick gerade möglicherweise einfach nicht anders handeln kann. Essenziell ist es, keine Angst vor der Ablehnung von Angeboten zu haben und weiterhin aktiv zu bleiben.
Außenstehenden fällt es oft schwer, die Gefühle trauernder Personen nachzuvollziehen und zu akzeptieren. Trotzdem haben alle Gefühle Trauernder eine Berechtigung und sollten daher ernst genommen werden – auch wenn beispielsweise Wut auf eine verstorbene Person geäußert wird. Ebenso wichtig ist es, Mitgefühl zu zeigen, gleichzeitig jedoch (reduzierende) Vergleiche wie beispielsweise „So ging es mir beim Tod meiner Oma auch” oder Floskeln wie „Ich weiß genau, wie du dich fühlst” zu vermeiden. Ebenfalls vermieden werden sollte das Geben von Ratschlägen, die trauernde Person zu bemitleiden, das Trauerthema zu ignorieren oder keine offene Freude mehr zuzulassen. Zudem ist es für Außenstehende wichtig zu verstehen, dass Trauer sehr individuell ist und es kein Ranking gibt, welches einen Trauerfall schlimmer oder weniger bedeutsam macht als einen anderen.
Konstruktiv und hilfreich ist es dagegen, der trauernden Person Verständnis und Geduld entgegen zu bringen, eine Umarmung anzubieten, mit ihr Erinnerungen zu teilen und bei ihr zu erfragen, was sie gerade benötigt. Die folgenden empathischen Formulierungen können hierfür für Teammitglieder Trauernder in der Kommunikation hilfreich sein:
So individuell jeder Mensch ist, so unterschiedlich zeigen sich auch Trauer und der Trauerprozess bei jeder Person. Da jede Person anders trauert oder mit ihrer Trauer umgeht, können die Länge und Intensität der Trauer, unbewusste Ablenkungsmanöver, Verdrängungsstrategien oder gar depressive Episoden stark variieren. Generell ist in der Trauer jegliches Verhalten möglich – und alles darf sein.
Auch wenn niemals von allen Trauernden gesprochen werden kann, hilft den meisten das Sprechen. So ist es ihnen auch oft ein Bedürfnis, die Ereignisse, die Todesumstände oder das Geschehene im Allgemeinen wieder und wieder zu erzählen. Entgegen den Vorstellungen, dass so alles wiederbelebt wird, hat das Erzählen auch etwas Befreiendes: Es befreit vor Sprachlosigkeit und vor der Unfassbarkeit.
Sollten der trauernden Person weniger nahestehende Kolleg:innen nicht sprechen wollen oder können, ist es ebenfalls sehr angebracht, zu schreiben. Manchmal fällt das leichter, denn Formulierungen können vorher reflektiert und ggf. mit anderen Kolleg:innen abgesprochen werden, die die trauernde Person besser kennen. Einen Blumenstrauß zu überreichen kann ebenfalls Sprachbarrieren überbrücken.
Schriftlich geäußerte Beileidsbekundungen könnten z.B. wie folgt lauten:
Kehren Trauernde an ihren Arbeitsplatz zurück, sollten ihre Position und der damit verbundene Arbeitsaufwand überdacht werden. Trauernde sind oft müde oder matt, einerseits wegen schlechtem Schlaf und andererseits, weil Trauer sehr anstrengend ist, da sie ungemein viel Energie aus ihnen zieht. Nicht zuletzt kann es dadurch u. a. auch zu Konzentrationsstörungen und daraus resultierenden zeitlich begrenzten Leistungseinbußen kommen.
Gleichzeitig brauchen Trauernde den Arbeitsplatz. Führungskräfte sollten daher überlegen, ob die trauernde Person vor Publikumsverkehr oder komplexen Aufgaben vorübergehend geschützt werden muss. Auch hier gilt es, die Bedürfnisse der trauernden Person zu erfragen, z.B. wie folgt:
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Trauernde im Arbeitsalltag zu entlasten und sie dabei zu unterstützen, ihren Alltag zu bestreiten. Hierzu gehört zum Beispiel, häufigere Arbeitspausen oder verkürzte Arbeitstage der trauernden Person zu tolerieren. Außerdem können Teammitglieder Trauernden Angebote machen, z.B. …
Generell geht es hierbei nicht darum, der trauernden Person ihre Arbeit oder Selbstbestimmung wegzunehmen. Vielmehr sollten einfühlsame Angebote gemacht werden, ohne Druck auszuüben. Ziel ist es, die trauernde Person zu unterstützen und ihr die Zeit zu geben, die sie braucht.
Für Außenstehende ist es oft schwer nachzuvollziehen, dass trauernde Kolleg:innen ihr Verhalten schnell ändern und sehr unterschiedlich auf Angebote von außen reagieren. Haben sie gestern noch ein Angebot abgelehnt, so kann es heute schon dankend angenommen werden.
Insbesondere für Führungskräfte gilt daher, sich weiterhin für den aktuellen Stand der Situation trauernder Mitarbeitender zu interessieren und wiederholt unterstützende und einbindende Angebote zu machen. Zudem sollten sie, auch nachdem bereits einige Monate vergangen sind, nicht vergessen, dass eine Person trauert. Nähert sich z.B. ein Todestag, ist es angebracht, dies zu bedenken und sich nicht zu wundern, wenn die trauernde Person hier Urlaub einreicht.
Für alle Team- und Familienmitglieder und Bekannte ist es unerlässlich zu verstehen, dass Trauer nicht von heute auf morgen vergeht – auch nicht nach dem berühmten ersten Trauerjahr. Denn der verstorbene Mensch hinterlässt eine große Leerstelle, die kaum zu füllen ist.
Da Trauer in der heutigen Arbeitswelt noch weitgehend tabuisiert wird, sind die Mitmenschen Trauernder meist froh, wenn sie bemerken, dass es der trauernden Person nach einiger Zeit augenscheinlich besser geht. Doch oft trügt dieser Schein, da Trauernde lernen, eine Maske zu tragen und so ihren Schmerz unter der Oberfläche zu halten.
Mitfühlende Mitarbeitende öffnen daher keine alten Wunden, wenn sie ihre trauernden Kolleg:innen auf ihren Verlust ansprechen – denn die Wunde ist immer noch tief und präsent. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall: Trauernde sind zumeist dankbar, dass ihr Schmerz nicht vergessen ist. Sie freuen sich bei dem Erinnern ihres Umfeld an die verstorbene Person und fühlen so, dass sie sind nicht die einzige Person sind, die sich an den verstorbenen Menschen erinnert.
In deinem Team oder Unternehmen gab es einen Trauerfall und du bist dir unsicher, wie du dich verhalten sollst? Oder suchst du vielleicht nach Möglichkeiten, wie du eine trauernde Person an ihrem Arbeitsplatz unterstützen kannst? In jedem Fall, so individuell er auch sein mag, sind ein achtsamer Umgang sowie eine positive Kommunikation entscheidend für Trauernde, um sie in ihrer Trauer gut zu begleiten und Folgeerkrankungen, wie beispielsweise eine Depression, zu verhindern.
Um eine solche achtsame und positive Umgebung schaffen zu können, ist das gesamte Team – von den einzelnen Teammitgliedern bis hin zur Führungskraft – gefragt. Die in diesem Beitrag vorgestellten Handlungsempfehlungen des Bundesverbandes für verwaiste Eltern in Deutschland (VEID e.V.), die im Acronym BEILEID von Franziska Offermann enthalten sind, fassen eine Reihe von Maßnahmen und Haltungen zusammen, die Teams bei der Unterstützung Trauernder am Arbeitsplatz helfen können.
In jeder Phase der Trauer ist es wichtig, dass trauernde Mitarbeitende einbezogen werden, anstatt in Isolation zu geraten. Auch wenn es dir selbst vielleicht aufdringlich erscheinen mag, solltest du dich trotzdem regelmäßig nach dem Befinden und den Bedürfnissen der Person erkundigen und Vorschläge machen, die sie einbeziehen. Es bietet sich zudem an, ein der trauernden Person nahestehendes Teammitglied in den folgenden Maßnahmen mit einzubeziehen, um die trauernde Person zu unterstützen und zu entlasten. Einige Möglichkeiten könnten sein, ...
Es wird mit Sicherheit vorkommen, dass die trauernde Person viele Einladungen ablehnt. Rufe dir hier immer wieder ins Gedächtnis, dass die Person in dem Augenblick gerade möglicherweise einfach nicht anders handeln kann. Essenziell ist es, keine Angst vor der Ablehnung von Angeboten zu haben und weiterhin aktiv zu bleiben.
Außenstehenden fällt es oft schwer, die Gefühle trauernder Personen nachzuvollziehen und zu akzeptieren. Trotzdem haben alle Gefühle Trauernder eine Berechtigung und sollten daher ernst genommen werden – auch wenn beispielsweise Wut auf eine verstorbene Person geäußert wird. Ebenso wichtig ist es, Mitgefühl zu zeigen, gleichzeitig jedoch (reduzierende) Vergleiche wie beispielsweise „So ging es mir beim Tod meiner Oma auch” oder Floskeln wie „Ich weiß genau, wie du dich fühlst” zu vermeiden. Ebenfalls vermieden werden sollte das Geben von Ratschlägen, die trauernde Person zu bemitleiden, das Trauerthema zu ignorieren oder keine offene Freude mehr zuzulassen. Zudem ist es für Außenstehende wichtig zu verstehen, dass Trauer sehr individuell ist und es kein Ranking gibt, welches einen Trauerfall schlimmer oder weniger bedeutsam macht als einen anderen.
Konstruktiv und hilfreich ist es dagegen, der trauernden Person Verständnis und Geduld entgegen zu bringen, eine Umarmung anzubieten, mit ihr Erinnerungen zu teilen und bei ihr zu erfragen, was sie gerade benötigt. Die folgenden empathischen Formulierungen können hierfür für Teammitglieder Trauernder in der Kommunikation hilfreich sein:
So individuell jeder Mensch ist, so unterschiedlich zeigen sich auch Trauer und der Trauerprozess bei jeder Person. Da jede Person anders trauert oder mit ihrer Trauer umgeht, können die Länge und Intensität der Trauer, unbewusste Ablenkungsmanöver, Verdrängungsstrategien oder gar depressive Episoden stark variieren. Generell ist in der Trauer jegliches Verhalten möglich – und alles darf sein.
Auch wenn niemals von allen Trauernden gesprochen werden kann, hilft den meisten das Sprechen. So ist es ihnen auch oft ein Bedürfnis, die Ereignisse, die Todesumstände oder das Geschehene im Allgemeinen wieder und wieder zu erzählen. Entgegen den Vorstellungen, dass so alles wiederbelebt wird, hat das Erzählen auch etwas Befreiendes: Es befreit vor Sprachlosigkeit und vor der Unfassbarkeit.
Sollten der trauernden Person weniger nahestehende Kolleg:innen nicht sprechen wollen oder können, ist es ebenfalls sehr angebracht, zu schreiben. Manchmal fällt das leichter, denn Formulierungen können vorher reflektiert und ggf. mit anderen Kolleg:innen abgesprochen werden, die die trauernde Person besser kennen. Einen Blumenstrauß zu überreichen kann ebenfalls Sprachbarrieren überbrücken.
Schriftlich geäußerte Beileidsbekundungen könnten z.B. wie folgt lauten:
Kehren Trauernde an ihren Arbeitsplatz zurück, sollten ihre Position und der damit verbundene Arbeitsaufwand überdacht werden. Trauernde sind oft müde oder matt, einerseits wegen schlechtem Schlaf und andererseits, weil Trauer sehr anstrengend ist, da sie ungemein viel Energie aus ihnen zieht. Nicht zuletzt kann es dadurch u. a. auch zu Konzentrationsstörungen und daraus resultierenden zeitlich begrenzten Leistungseinbußen kommen.
Gleichzeitig brauchen Trauernde den Arbeitsplatz. Führungskräfte sollten daher überlegen, ob die trauernde Person vor Publikumsverkehr oder komplexen Aufgaben vorübergehend geschützt werden muss. Auch hier gilt es, die Bedürfnisse der trauernden Person zu erfragen, z.B. wie folgt:
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Trauernde im Arbeitsalltag zu entlasten und sie dabei zu unterstützen, ihren Alltag zu bestreiten. Hierzu gehört zum Beispiel, häufigere Arbeitspausen oder verkürzte Arbeitstage der trauernden Person zu tolerieren. Außerdem können Teammitglieder Trauernden Angebote machen, z.B. …
Generell geht es hierbei nicht darum, der trauernden Person ihre Arbeit oder Selbstbestimmung wegzunehmen. Vielmehr sollten einfühlsame Angebote gemacht werden, ohne Druck auszuüben. Ziel ist es, die trauernde Person zu unterstützen und ihr die Zeit zu geben, die sie braucht.
Für Außenstehende ist es oft schwer nachzuvollziehen, dass trauernde Kolleg:innen ihr Verhalten schnell ändern und sehr unterschiedlich auf Angebote von außen reagieren. Haben sie gestern noch ein Angebot abgelehnt, so kann es heute schon dankend angenommen werden.
Insbesondere für Führungskräfte gilt daher, sich weiterhin für den aktuellen Stand der Situation trauernder Mitarbeitender zu interessieren und wiederholt unterstützende und einbindende Angebote zu machen. Zudem sollten sie, auch nachdem bereits einige Monate vergangen sind, nicht vergessen, dass eine Person trauert. Nähert sich z.B. ein Todestag, ist es angebracht, dies zu bedenken und sich nicht zu wundern, wenn die trauernde Person hier Urlaub einreicht.
Für alle Team- und Familienmitglieder und Bekannte ist es unerlässlich zu verstehen, dass Trauer nicht von heute auf morgen vergeht – auch nicht nach dem berühmten ersten Trauerjahr. Denn der verstorbene Mensch hinterlässt eine große Leerstelle, die kaum zu füllen ist.
Da Trauer in der heutigen Arbeitswelt noch weitgehend tabuisiert wird, sind die Mitmenschen Trauernder meist froh, wenn sie bemerken, dass es der trauernden Person nach einiger Zeit augenscheinlich besser geht. Doch oft trügt dieser Schein, da Trauernde lernen, eine Maske zu tragen und so ihren Schmerz unter der Oberfläche zu halten.
Mitfühlende Mitarbeitende öffnen daher keine alten Wunden, wenn sie ihre trauernden Kolleg:innen auf ihren Verlust ansprechen – denn die Wunde ist immer noch tief und präsent. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall: Trauernde sind zumeist dankbar, dass ihr Schmerz nicht vergessen ist. Sie freuen sich bei dem Erinnern ihres Umfeld an die verstorbene Person und fühlen so, dass sie sind nicht die einzige Person sind, die sich an den verstorbenen Menschen erinnert.