Die mentale Gesundheit beeinflusst unser tägliches Leben und ist unabdingbar, wenn wir einen Zustand des vollständigen Wohlbefindens erreichen möchten. Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die unsere mentale Gesundheit beeinflussen, wie z.B. genetische Veranlagungen, die physische Umgebung und unsere soziale Umwelt. Auch Arbeit gehört zu diesen Faktoren.
Aufgrund der Tatsache, dass wir einen Großteil unseres Lebens bei der Arbeit verbringen, kommt diesem Bereich eine besondere Bedeutung bei der mentalen Gesundheitsförderung zu. Hier wird unsere mentale Gesundheit vor allem durch Faktoren beeinflusst, die außerhalb unser Kontrolle liegen. Dazu gehören z.B. unser Workload, das Arbeitsklima oder die allgemeinen Arbeitsbedingungen. Sind wir also bspw. regelmäßig Überstunden, Konflikten im Team oder verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben ausgesetzt, kann uns das langfristig krank machen.
In diesem Beitrag befassen wir uns genauer mit den Stressoren, die auf Beschäftigte einwirken, und gehen auf die daraus resultierenden Folgen für Unternehmen und Mitarbeitende ein, um Personalverantwortlichen Handlungsempfehlungen aufzuzeigen.
Unter der psychischen Gesundheit verstehen wir die mentale (oder geistige) Verfassung eines Menschen. Ist eine Person psychisch gesund, kann sie
“ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten” - WHO, 2019.
Wir sind dann nicht mehr psychisch gesund, wenn wir starken mentalen Belastungen oder Krankheiten, wie z.B. Depressionen, ausgesetzt sind. Dabei ist der Übergang zwischen mentaler Gesundheit und Erkrankung fließend. Daher ist es bei Betrachtung des Themas wichtig, alle unterschiedlichen Ausprägungen zu berücksichtigen.
Schon aus der Definition der Weltgesundheitsorganisation geht hervor, weshalb unsere psychische Gesundheit ein so essenzieller Bestandteil des alltäglichen Lebens ist. Nur wenn wir psychisch gesund sind, sind wir in der Lage, den alltäglichen Aufgaben des Lebens nachzukommen und unser Leben nach unseren Wünschen zu führen. Psychisch kranke oder beeinträchtigte Menschen haben häufig mit starken Belastungen zu kämpfen, welche sich auf jeden Bereich ihres Lebens auswirken. Im schlimmsten Fall können psychische Erkrankungen sogar zum Tod durch Suizid führen.
Auf die mentale Gesundheit zu achten, und diese genauso zu fördern wie die körperliche, ist also essenziell für ein ausgewogenes und gesundes Leben. Doch auch, wenn wir uns noch so sehr bemühen - es wird immer Faktoren und Bereiche unseres Alltags geben, die außerhalb unserer Kontrolle liegen und Stressoren für unsere Psyche darstellen.
Einer dieser Bereiche ist unsere Arbeit. Hier verbringen wir einen Großteil unseres Lebens und sind regelmäßig den unterschiedlichsten Einflussfaktoren ausgesetzt. Es ist daher selbstverständlich, dass sich unsere mentale Gesundheit und unsere Tätigkeit gegenseitig beeinflussen. Im Folgenden gehen wir auf aktuelle Zahlen in Bezug auf diese Beziehung ein, betrachten, welche Rolle psychisch gesunde Beschäftigte für Unternehmen spielen, und untersuchen mögliche Stressoren am Arbeitsplatz.
Dass gesunde Beschäftigte unerlässlich für jedes Unternehmen sind, ist offensichtlich. Dies bezieht sich sowohl auf die körperliche als auch auf die mentale Gesundheit. Nur wenn Mitarbeitende psychisch gesund sind, können sie ihrer Arbeit nachkommen und einen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Organisationen profitieren hier von
Daneben geht es auch um das Empfinden der Mitarbeitenden selbst. Dass der Arbeitsplatz die psychische Gesundheit der Beschäftigten erhält und fördert, ist für das Berufsleben, aber auch für das Privatleben wichtig. Allein schon aufgrund ihrer gesellschaftlichen Verantwortung sollten Unternehmen also darauf achten, dass Angestellte durch ihre Arbeit nicht beeinträchtigt werden und langfristig eventuell erkranken.
Tatsächlich sind aber psychische Erkrankungen seit Jahren auf dem Vormarsch. Immer häufiger sind Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit Grund für Fehlzeiten und einen früheren Einstieg in das Rentenalter. Mit 42,7% stellen sie die Hauptursache für Frühverrentungen dar.
Nach Aussage des Bundesministeriums für Gesundheit gehen zudem 15% aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück. Diese sind mit 310 AU-Tagen je 100 Versicherte zudem der zweithäufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit. (Statista, 2019) „Besondere Brisanz erhalten psychische Erkrankungen auch durch ihre Krankheitsdauer, die mit durchschnittlich 36 Tagen dreimal so hoch ist wie bei anderen Erkrankungen.” (BGM, 2021)
Außerdem ist die ausgeübte Tätigkeit als solche für viele Menschen eine psychische Belastung: 24% der Beschäftigten zeigen Anzeichen depressiver Symptome und bei einer von Mind Share Partners durchgeführten Studie gaben 84% der Arbeitnehmenden an, dass mindestens ein Faktor der Arbeit ihre psychische Gesundheit negativ beeinträchtigt. Im Rahmen der selben Studie zeigte sich zudem, dass 76% im vergangenen Jahr ein Symptom einer psychischen Erkrankung zeigten.
Diese Ergebnisse unterstützen die häufig formulierte These, dass fast alle Menschen von psychischen Beeinträchtigungen betroffen sind. Das Thema mentale Gesundheit am Arbeitsplatz bekommt dadurch eine hohe Relevanz.
Psychische Erkrankungen und deren Auswirkungen beeinflussen alle Lebensbereiche der Betroffenen. Häufig stellt die Arbeit für Erkrankte dabei einen stabilisierenden Faktor dar. Sie schafft Routine, gibt Struktur und bietet Unterstützung in der Bewältigung der Krankheit. Es kann aber genauso gut sein, dass die Tätigkeit die Symptomatik verstärkt. In diesem Fall liegen Stressoren vor, welche der psychischen Gesundheit der Beschäftigten schaden. In der 2021 von Mind Share Partners durchgeführten Umfrage gab zudem gerade einmal die Hälfte der Befragten an, das Sprechen über ihre mentale Gesundheit im Unternehmen als positiv zu empfinden. In vielen Fällen wird das Thema also noch immer stigmatisiert und nicht ausreichend in den Fokus gerückt.
Nachfolgend betrachten wir die beruflichen Faktoren, welche zu psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen beitragen und beschäftigen uns zum einen mit den Folgen für die Betroffenen selbst, und zum anderen mit denen für die Unternehmen.
Die folgenden Faktoren müssen nicht zwangsläufig eine psychische Erkrankung begünstigen oder verursachen. Genauso wenig kann genau ein einzelner Faktor für eine Verschlechterung der mentalen Gesundheit verantwortlich gemacht werden. Sicher ist aber, dass diese Stressoren eine Belastung für Betroffene darstellen und im besten Fall vermieden werden sollten.
Lange Arbeitszeiten
Regelmäßige Überstunden und außergewöhnlich lange Arbeitszeiten stellen eine große Belastung dar. Die Beschäftigten finden dadurch nicht mehr die Gelegenheit, ausreichend abzuschalten und Zeit für persönliche Bedürfnisse zu schaffen. Auf Dauer führt dies zu einer Zunahme von Stress.
Hoher Zeitdruck
Arbeiten Angestellte regelmäßig oder dauerhaft unter hohem Zeitdruck, wirkt sich auch das massiv auf das persönliche Stressempfinden aus und ihre Leistungsfähigkeit und Produktivität sinken. Häufig sind sie aggressiv sowie leicht gereizt. Zudem nimmt ihre Kreativität ab, sie zeigen weniger Initiative und die Beziehung zu den Kolleg:innen verschlechtert sich.
Konflikte
Auch Konflikte im Team können die mentale Gesundheit beeinträchtigen. In welchem Ausmaß dies der Fall ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Während manche Konflikte aktiv „heraufbeschwören“, sind andere eher konfliktscheu und versuchen, diesen mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen. Treten Konflikte häufiger auf, fühlen sie sich extrem unwohl und halten sich infolgedessen ungern am Arbeitsplatz auf.
Außerdem können auch die folgenden Faktoren eine psychische Belastung darstellen:
Die Folgen mentaler Belastungen für Beschäftigte können gravierend sein. Entwickeln sich psychische Erkrankungen, haben Betroffene oft jahrelang mit den Symptomen zu kämpfen und benötigen professionelle Unterstützung und Behandlung, um wieder gesund zu werden. In einigen Fällen endet eine psychische Erkrankung sogar mit dem Tod: Im Jahr 2020 starben in Deutschland 9206 Menschen an Suizid. Wie oben schon erwähnt, bieten Strukturen und Rituale oft eine wichtige Stütze für psychisch Erkrankte. Dazu gehört auch die Arbeit. Liegen dort aber Stressoren vor, verschwindet dieser Nutzen, und statt unterstützend zu wirken schadet sie der psychischen Gesundheit.
Erkranken Beschäftigte, haben auch Unternehmen mit unterschiedlichen Folgen zu kämpfen. Die wohl unmittelbarste Folge ist die Abwesenheit der betroffenen Mitarbeitenden. Dies führt zu unterbrochenen Prozessen und abnehmender Produktivität. Mentale Belastungen im Arbeitsalltag reduzieren aber auch die allgemeine Arbeitszufriedenheit, senken die Leistung der Mitarbeitenden, schaden der Zusammenarbeit und der Unternehmenskultur. Psychisch beeinträchtigte Beschäftigte sind zudem nicht in der Lage, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten und gute Entscheidungen zu treffen, was wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen kann. Unternehmen haben also ein großes Interesse daran, die mentale Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen.
Unternehmen haben die Aufgabe, Führungskräfte und Mitarbeitende im Umgang mit psychischen Belastungen zu schulen und eine unterstützende Umgebung für alle Beschäftigten zu schaffen. Es sollte das Ziel sein, die mentale Gesundheit in der Unternehmenskultur zu verankern und alle Angestellten für das Thema zu sensibilisieren. Wie genau du als Personalverantwortliche:r die mentale Gesundheit deiner Mitarbeitenden schützen und langfristig fördern kannst, erfährst du im zweiten Teil dieses Beitrags.
Die mentale Gesundheit beeinflusst unser tägliches Leben und ist unabdingbar, wenn wir einen Zustand des vollständigen Wohlbefindens erreichen möchten. Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die unsere mentale Gesundheit beeinflussen, wie z.B. genetische Veranlagungen, die physische Umgebung und unsere soziale Umwelt. Auch Arbeit gehört zu diesen Faktoren.
Aufgrund der Tatsache, dass wir einen Großteil unseres Lebens bei der Arbeit verbringen, kommt diesem Bereich eine besondere Bedeutung bei der mentalen Gesundheitsförderung zu. Hier wird unsere mentale Gesundheit vor allem durch Faktoren beeinflusst, die außerhalb unser Kontrolle liegen. Dazu gehören z.B. unser Workload, das Arbeitsklima oder die allgemeinen Arbeitsbedingungen. Sind wir also bspw. regelmäßig Überstunden, Konflikten im Team oder verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben ausgesetzt, kann uns das langfristig krank machen.
In diesem Beitrag befassen wir uns genauer mit den Stressoren, die auf Beschäftigte einwirken, und gehen auf die daraus resultierenden Folgen für Unternehmen und Mitarbeitende ein, um Personalverantwortlichen Handlungsempfehlungen aufzuzeigen.
Unter der psychischen Gesundheit verstehen wir die mentale (oder geistige) Verfassung eines Menschen. Ist eine Person psychisch gesund, kann sie
“ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten” - WHO, 2019.
Wir sind dann nicht mehr psychisch gesund, wenn wir starken mentalen Belastungen oder Krankheiten, wie z.B. Depressionen, ausgesetzt sind. Dabei ist der Übergang zwischen mentaler Gesundheit und Erkrankung fließend. Daher ist es bei Betrachtung des Themas wichtig, alle unterschiedlichen Ausprägungen zu berücksichtigen.
Schon aus der Definition der Weltgesundheitsorganisation geht hervor, weshalb unsere psychische Gesundheit ein so essenzieller Bestandteil des alltäglichen Lebens ist. Nur wenn wir psychisch gesund sind, sind wir in der Lage, den alltäglichen Aufgaben des Lebens nachzukommen und unser Leben nach unseren Wünschen zu führen. Psychisch kranke oder beeinträchtigte Menschen haben häufig mit starken Belastungen zu kämpfen, welche sich auf jeden Bereich ihres Lebens auswirken. Im schlimmsten Fall können psychische Erkrankungen sogar zum Tod durch Suizid führen.
Auf die mentale Gesundheit zu achten, und diese genauso zu fördern wie die körperliche, ist also essenziell für ein ausgewogenes und gesundes Leben. Doch auch, wenn wir uns noch so sehr bemühen - es wird immer Faktoren und Bereiche unseres Alltags geben, die außerhalb unserer Kontrolle liegen und Stressoren für unsere Psyche darstellen.
Einer dieser Bereiche ist unsere Arbeit. Hier verbringen wir einen Großteil unseres Lebens und sind regelmäßig den unterschiedlichsten Einflussfaktoren ausgesetzt. Es ist daher selbstverständlich, dass sich unsere mentale Gesundheit und unsere Tätigkeit gegenseitig beeinflussen. Im Folgenden gehen wir auf aktuelle Zahlen in Bezug auf diese Beziehung ein, betrachten, welche Rolle psychisch gesunde Beschäftigte für Unternehmen spielen, und untersuchen mögliche Stressoren am Arbeitsplatz.
Dass gesunde Beschäftigte unerlässlich für jedes Unternehmen sind, ist offensichtlich. Dies bezieht sich sowohl auf die körperliche als auch auf die mentale Gesundheit. Nur wenn Mitarbeitende psychisch gesund sind, können sie ihrer Arbeit nachkommen und einen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Organisationen profitieren hier von
Daneben geht es auch um das Empfinden der Mitarbeitenden selbst. Dass der Arbeitsplatz die psychische Gesundheit der Beschäftigten erhält und fördert, ist für das Berufsleben, aber auch für das Privatleben wichtig. Allein schon aufgrund ihrer gesellschaftlichen Verantwortung sollten Unternehmen also darauf achten, dass Angestellte durch ihre Arbeit nicht beeinträchtigt werden und langfristig eventuell erkranken.
Tatsächlich sind aber psychische Erkrankungen seit Jahren auf dem Vormarsch. Immer häufiger sind Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit Grund für Fehlzeiten und einen früheren Einstieg in das Rentenalter. Mit 42,7% stellen sie die Hauptursache für Frühverrentungen dar.
Nach Aussage des Bundesministeriums für Gesundheit gehen zudem 15% aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück. Diese sind mit 310 AU-Tagen je 100 Versicherte zudem der zweithäufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit. (Statista, 2019) „Besondere Brisanz erhalten psychische Erkrankungen auch durch ihre Krankheitsdauer, die mit durchschnittlich 36 Tagen dreimal so hoch ist wie bei anderen Erkrankungen.” (BGM, 2021)
Außerdem ist die ausgeübte Tätigkeit als solche für viele Menschen eine psychische Belastung: 24% der Beschäftigten zeigen Anzeichen depressiver Symptome und bei einer von Mind Share Partners durchgeführten Studie gaben 84% der Arbeitnehmenden an, dass mindestens ein Faktor der Arbeit ihre psychische Gesundheit negativ beeinträchtigt. Im Rahmen der selben Studie zeigte sich zudem, dass 76% im vergangenen Jahr ein Symptom einer psychischen Erkrankung zeigten.
Diese Ergebnisse unterstützen die häufig formulierte These, dass fast alle Menschen von psychischen Beeinträchtigungen betroffen sind. Das Thema mentale Gesundheit am Arbeitsplatz bekommt dadurch eine hohe Relevanz.
Psychische Erkrankungen und deren Auswirkungen beeinflussen alle Lebensbereiche der Betroffenen. Häufig stellt die Arbeit für Erkrankte dabei einen stabilisierenden Faktor dar. Sie schafft Routine, gibt Struktur und bietet Unterstützung in der Bewältigung der Krankheit. Es kann aber genauso gut sein, dass die Tätigkeit die Symptomatik verstärkt. In diesem Fall liegen Stressoren vor, welche der psychischen Gesundheit der Beschäftigten schaden. In der 2021 von Mind Share Partners durchgeführten Umfrage gab zudem gerade einmal die Hälfte der Befragten an, das Sprechen über ihre mentale Gesundheit im Unternehmen als positiv zu empfinden. In vielen Fällen wird das Thema also noch immer stigmatisiert und nicht ausreichend in den Fokus gerückt.
Nachfolgend betrachten wir die beruflichen Faktoren, welche zu psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen beitragen und beschäftigen uns zum einen mit den Folgen für die Betroffenen selbst, und zum anderen mit denen für die Unternehmen.
Die folgenden Faktoren müssen nicht zwangsläufig eine psychische Erkrankung begünstigen oder verursachen. Genauso wenig kann genau ein einzelner Faktor für eine Verschlechterung der mentalen Gesundheit verantwortlich gemacht werden. Sicher ist aber, dass diese Stressoren eine Belastung für Betroffene darstellen und im besten Fall vermieden werden sollten.
Lange Arbeitszeiten
Regelmäßige Überstunden und außergewöhnlich lange Arbeitszeiten stellen eine große Belastung dar. Die Beschäftigten finden dadurch nicht mehr die Gelegenheit, ausreichend abzuschalten und Zeit für persönliche Bedürfnisse zu schaffen. Auf Dauer führt dies zu einer Zunahme von Stress.
Hoher Zeitdruck
Arbeiten Angestellte regelmäßig oder dauerhaft unter hohem Zeitdruck, wirkt sich auch das massiv auf das persönliche Stressempfinden aus und ihre Leistungsfähigkeit und Produktivität sinken. Häufig sind sie aggressiv sowie leicht gereizt. Zudem nimmt ihre Kreativität ab, sie zeigen weniger Initiative und die Beziehung zu den Kolleg:innen verschlechtert sich.
Konflikte
Auch Konflikte im Team können die mentale Gesundheit beeinträchtigen. In welchem Ausmaß dies der Fall ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Während manche Konflikte aktiv „heraufbeschwören“, sind andere eher konfliktscheu und versuchen, diesen mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen. Treten Konflikte häufiger auf, fühlen sie sich extrem unwohl und halten sich infolgedessen ungern am Arbeitsplatz auf.
Außerdem können auch die folgenden Faktoren eine psychische Belastung darstellen:
Die Folgen mentaler Belastungen für Beschäftigte können gravierend sein. Entwickeln sich psychische Erkrankungen, haben Betroffene oft jahrelang mit den Symptomen zu kämpfen und benötigen professionelle Unterstützung und Behandlung, um wieder gesund zu werden. In einigen Fällen endet eine psychische Erkrankung sogar mit dem Tod: Im Jahr 2020 starben in Deutschland 9206 Menschen an Suizid. Wie oben schon erwähnt, bieten Strukturen und Rituale oft eine wichtige Stütze für psychisch Erkrankte. Dazu gehört auch die Arbeit. Liegen dort aber Stressoren vor, verschwindet dieser Nutzen, und statt unterstützend zu wirken schadet sie der psychischen Gesundheit.
Erkranken Beschäftigte, haben auch Unternehmen mit unterschiedlichen Folgen zu kämpfen. Die wohl unmittelbarste Folge ist die Abwesenheit der betroffenen Mitarbeitenden. Dies führt zu unterbrochenen Prozessen und abnehmender Produktivität. Mentale Belastungen im Arbeitsalltag reduzieren aber auch die allgemeine Arbeitszufriedenheit, senken die Leistung der Mitarbeitenden, schaden der Zusammenarbeit und der Unternehmenskultur. Psychisch beeinträchtigte Beschäftigte sind zudem nicht in der Lage, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten und gute Entscheidungen zu treffen, was wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen kann. Unternehmen haben also ein großes Interesse daran, die mentale Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen.
Unternehmen haben die Aufgabe, Führungskräfte und Mitarbeitende im Umgang mit psychischen Belastungen zu schulen und eine unterstützende Umgebung für alle Beschäftigten zu schaffen. Es sollte das Ziel sein, die mentale Gesundheit in der Unternehmenskultur zu verankern und alle Angestellten für das Thema zu sensibilisieren. Wie genau du als Personalverantwortliche:r die mentale Gesundheit deiner Mitarbeitenden schützen und langfristig fördern kannst, erfährst du im zweiten Teil dieses Beitrags.