Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schwierigsten Herausforderungen im Leben. Wenn Mitarbeiter:innen mit Trauer und Verlust am Arbeitsplatz konfrontiert werden, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Führungskräfte sensibel und unterstützend reagieren. In diesem Beitrag erfährst du, warum Trauer am Arbeitsplatz mehr Beachtung finden sollte und wie sich Führungskräfte richtig verhalten.

Warum Trauer am Arbeitsplatz wichtig ist

In vielen Unternehmen wird das Thema Trauer am Arbeitsplatz weitgehend ignoriert. Es wird als Privatsache angesehen, die keinen Platz im beruflichen Umfeld hat. Doch Trauer kann erhebliche physische und emotionale Auswirkungen haben, die die Leistung und das Wohlbefinden der betroffenen Mitarbeitenden beeinträchtigen können.

Wenn jemand einen Trauerfall erlebt hat und nach einigen Wochen an den Arbeitsplatz zurückkehrt, hat sich die akute Trauer in der Regel noch nicht wesentlich verändert. Diese kann zu Konzentrations-, Ess- sowie Schlafstörungen und sogar physischen Abwesenheiten führen. Wenn Führungskräfte dies nicht berücksichtigen und angemessen darauf reagieren, kann dies nicht nur die betroffenen Mitarbeiter:innen, sondern auch das gesamte Arbeitsumfeld negativ beeinflussen.

Unangemessenes Verhalten vermeiden

Der Umgang mit Trauer am Arbeitsplatz ist oft geprägt von Unsicherheit und Angst vor Fehlern. Viele Menschen scheuen sich davor, das Thema anzusprechen oder wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Dieses Schweigen kann dazu führen, dass die betroffenen Personen sich alleingelassen und unverstanden fühlen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauernde Unterstützung und Mitgefühl benötigen. Selbst wenn die Worte formell sind, kann das Ausdrücken von Beileid oder das Zeigen von Empathie einen großen Unterschied machen. Es ist besser, unsicher zu sein und trotzdem Mitgefühl zu zeigen, als überhaupt nichts zu sagen.

Als Führungskraft mit Trauer umgehen

Führungskräfte spielen aufgrund ihrer Vorbildfunktion eine entscheidende Rolle im Umgang mit Trauer am Arbeitsplatz. Hier sind einige Schritte, die sie unternehmen können, um Trauernde bestmöglich zu unterstützen:

1. Präventive Auseinandersetzung: Führungskräfte sollten sich präventiv mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen. Dies bedeutet, sich Gedanken über mögliche Szenarien zu machen und sich auf diese vorzubereiten, ähnlich wie bei einem Erste-Hilfe-Kurs.
2. Offene Kommunikation: Offene Kommunikation ist der Schlüssel zu einem unterstützenden Umfeld. Führungskräfte sollten die betroffenen Mitarbeiter:innen ermutigen, über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Es ist wichtig zu fragen, wie es ihnen geht und ob sie über den Verlust sprechen möchten.
3. Empathie und Achtsamkeit: Führungskräfte sollten Empathie zeigen und achtsam auf die Bedürfnisse der Trauernden eingehen. Dies kann dazu beitragen, dass sich die betroffenen Personen unterstützt und aufgefangen fühlen.
4. Teamkommunikation: Wenn ein Trauerfall im Team auftritt, ist es wichtig, das gesamte Team zu informieren und offene Gespräche zu ermöglichen. Dies hilft, Gerüchte zu vermeiden und fördert das Verständnis und die Unterstützung innerhalb des Teams. Das sollte allerdings im Vorhinein mit der betroffenen Person abgesprochen werden.
5. Individuelle Bedürfnisse beachten: Jeder Mensch trauert anders. Führungskräfte sollten die individuellen Bedürfnisse der Trauernden respektieren und angemessen darauf reagieren. Einige Mitarbeiter:innen benötigen möglicherweise eine Auszeit, während andere die Struktur und den Normalbetrieb bevorzugen.

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Durch offene Kommunikation, Empathie und Achtsamkeit können Führungskräfte dazu beitragen, dass Trauernde die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Ein achtsamer Umgang mit Trauernden kann nicht nur den betroffenen Personen helfen, sondern auch die Bindung der gesamten Belegschaft zum Unternehmen und zum Team stärken. Wenn Mitarbeiter:innen sehen, dass ihre Führungskräfte Mitgefühl und Unterstützung zeigen, fühlen sie sich wertgeschätzt und respektiert. So bleibt die Arbeitsumgebung für alle Mitarbeiter:innen positiv.